Emma Kunz Zentrum, Würenlos
14. September 2024 – 31. Dezember 2025
Di – So, 12.00 – 17.00 Uhr
Vernissage: Samstag 14. September, 11.30 Uhr
Der amerikanische Fotograf Alec Soth (*1969) stammt aus Minneapolis, wo er auch heute noch lebt und arbeitet. Soth ist Mitglied von Magnum, der legendären Agentur, welche Fotografie als Medium des gesellschaftlichen Engagements versteht. Er widmet sich in seinen Fotostudien den Menschen, Landschaften oder Szenen, die auf den ersten Blick unspektakulär wirken. Und er fokussiert Lebensentwürfe, die sich teilweise an den Rändern der Gesellschaft befinden.
Spätestens seit der Veröffentlichung seiner fotografischen Langzeitbeobachtung der Menschen, die am Mississippi leben («Sleeping by the Mississippi», 2004) zählt Soth zu den herausragendsten Fotografen unserer Zeit. Er zeigt die Wirklichkeit, wie sie ist: Im Gegensatz zur auf Sensationen und Zuschauerquoten zielenden Berichterstattung anderer Bildmedien wirft er keinen voyeuristischen oder pathetischen Blick auf die Menschen oder die Dinge, sondern erzählt einfach nur ihre Geschichte. Er fotografiert ganz einfach Menschen in ihren Lebensräumen – und das sind gesellschaftspolitische Realitäten, die für die Massenmedien selten interessant sind.
Eingeladen im Rahmen von ART FLOW im Limmattal zu arbeiten, hat Alec Soth die spezifische Energie des Emma Kunz Zentrums in Würenlos zum Ausgangspunkt einer fotografischen Entdeckungsreise gemacht. Er zeigte sich beeindruckt von der Kraft des Ortes und der Faszination der Besucher:innen, die teilweise von weit herkommen, um sich mit der Emma Kunz Grotte auseinandersetzen. Auf der Basis dieses inhaltlichen Fokus arbeitete der Künstler im Frühling 2024 im Limmattal.
Er besuchte Menschen, die sich beruflich mit dem Thema Energie und Heilung befassen – Kartenleger, Waldbader, Schamaninnen, Pflanzenheilerinnen, Hypnotiseure, Medium, etc.. Er liess sich auf ihre Arbeitswirklichkeiten ein, setzte sich den spezifischen Praktiken aus und porträtierte die Menschen in ihrer aussergewöhnlichen Lebenswelt. Daraus entstand ein Tagebuch, das» Limmat Valley Diary». Das fotografische Tagebuch, ergänzt mit den handschriftlich festgehaltenen Gedanken und Eindrücken des Künstlers, ermöglicht einen besonderen Blick auf das Limmattal, zeigt uns eine Szene, ja eine Kultur, die häufig im Verborgenen agiert. «Limmat Valley Diary» dokumentiert eine fotografische Reise, die der Beziehungen zwischen Landschaft und Menschen nachgeht und die darin liegende Energie thematisiert. Soth sagt: «This work is about the restorative power of tactile encounters with place».
Die Ausstellung ist eine Kooperation von ART FLOW mit dem Emma Kunz Zentrum.
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