Olaf Nicolai - "mir selbst so fremd wie möglich ..."

Olaf Nico­lai – «mir selbst so fremd wie mög­lich …»

Loca­tion: Kur­thea­ter Baden, Park­strasse 20, 5400 Baden

Das Kur­thea­ter Baden wird Bühne eines beson­de­ren künst­le­ri­schen Ein­griffs: Der inter­na­tio­nal renom­mierte Kon­zept­künst­ler Olaf Nico­lai prä­sen­tiert sein neues Werk «mir selbst so fremd wie mög­lich …» auf dem Dach des Sachs ‑Pavil­lons hinter dem Thea­ter. Aus­gangs­punkt ist ein Zitat aus der Auto­bio­gra­fie des deut­schen Dra­ma­ti­kers und Autors Heiner Müller, das zum Leit­mo­tiv der Arbeit wird: «Bis zu meinem Tod muss ich mit meinen Wider­sprü­chen leben, mir selbst so fremd wie mög­lich».

Inspi­riert von einer kaum bekann­ten his­to­ri­schen Ver­bin­dung zwi­schen Heiner Müller und dem Kur­thea­ter Baden, setzt sich Olaf Nico­lai mit Themen wie Fremde, Wandel und Iden­ti­tät aus­ein­an­der – zen­tra­len Fragen eines Kur­orts im Umbruch. Der Pavil­lon wird mit einer sub­ti­len Licht­in­stal­la­tion zum stil­len Prot­ago­nis­ten, der von aussen betrach­tet werden kann. So wird der Park selbst zur Bühne, der Raum zur Refle­xion.

Eine kaum bekannte his­to­ri­sche Ver­bin­dung zwi­schen Heiner Müller und dem Kur­thea­ter Baden bildet den Anlass der Arbeit: 1985, 2000 und 2002 wurden hier Mül­lers Stücke «Phil­ok­tet», «Heiner Müller Abend» und «Der Auf­trag» auf­ge­führt. Ein Fest­schrift-Foto von Müller mit der Schau­spie­le­rin und bekann­ten Brech-Inter­pre­tin Vera Oel­schle­gel inspi­rierte Nico­lai zu seinem Vor­schlag, den Pavil­lon als «Sub­jekt» in den «Text» des Parks ein­zu­schrei­ben und Fragen der Fremde in einem Kur- und Indus­trie­ort im Wandel sicht­bar zu machen.

Olaf Nico­lai (*1962, Halle an der Saale) zählt zu den pro­fi­lier­tes­ten deut­schen Kon­zept­künst­lern. Nach dem Stu­dium der Ger­ma­nis­tik in Leip­zig, Wien und Buda­pest (Pro­mo­tion 1992) ver­legte er seinen Fokus auf bild­ne­ri­sche Praxis und arbei­tet heute in Berlin. Seine Arbei­ten waren u. a. auf der docu­menta X (1997) sowie im Deut­schen Pavil­lon der Bien­nale Vene­dig (2001, 2005, 2015) zu sehen. Werke befin­den sich in inter­na­tio­na­len Samm­lun­gen wie dem Museum of Modern Art, New York, und der Fried­rich Chris­tian Flick Coll­ec­tion, Berlin.

Das Pro­jekt ist eine Koope­ra­tion mit dem Kur­thea­ter Baden.