Pedro Wirz künstlerische Auseinandersetzung wird stark durch seine Biografie geprägt: Aufgewachsen im ländlichen Brasilien als Sohn einer Biologin und eines Agronomen, ist er aufs Engste verbunden mit der Natur, mit den Pflanzen und Lebewesen der Welt – aber auch mit den damit verbundenen Verwertungsprozes-sen, welche deren Kommerzialisierung nach sich zieht. Seine aus der Schweiz emigrierten Eltern forschten an der Schnittstelle von Zivilisation und Natur zu Kompost, Fröschen und Bienen. Und Pedro Wirz, der die Fragilität der Natur und die Zerstörung des Regenwalds miterlebte, entwickelte aus diesen persönlichen Erfahrungen eine eindrückliche künstlerische Praxis, die nun erstmals im öffentlichen Raum der Stadt Zürich zu erleben ist.
Der in Zürich lebende Bildhauer arbeitet mit aussergewöhnlichen Materialien, zum Beispiel mit Komposterde aus dem Baumarkt, mit Wurzelwerk aus dem Wald, mit Textilien aus dem Brockenhaus. Das Ei, als wiederkehrendes Motiv nimm in Wirz’ Kosmos eine zentrale Stellung ein. Für die Installation in der Europaallee – Spiegeleier, die scheinbar auf Findlingen braten – benutzt Wirz mit Stein und Bronze traditionelle Bildhauer-Materialien. Diese Verbindung von Form, Material und Inhalt, so der Künstler, sei eine «Allegorie der Instrumentalisierung der Natur durch die menschliche Gesellschaft». Der Titel, eine Referenz an längst ausgestorbene Meeresbewohner, ist Verweis auf die Vergänglichkeit des Daseins.
Pedro Wirz (*1981 in Pindamonhangaba, Brasilien) zählt zu den wichtigsten Kunstschaffenden seiner Generation. Seine Werke wurden international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen präsentiert. Einzelausstellungen fanden unter anderem 2024 bei PHILIPPZOLLINGER in Zürich, 2023 bei Nagel Draxler in Köln, 2022 in der Kunsthalle Basel sowie 2020 bei Marc Selwyn Fine Art in Los Angeles statt. Gruppenausstellungen umfassten Präsentationen im Centre d’Art Contemporain Genève (2023), im Aargauer Kunsthaus (2019) und im Tinguely Museum in Basel (2016). Im Jahr 2023 wurde Pedro Wirz mit dem Bally Artist Award ausgezeichnet. Er wird von den Galerien Nagel Draxler (Berlin, Köln, München) sowie PhilippZollinger (Zürich) vertreten.